Organisation: Reformanstrengungen 1918

Weitere Reformanstrengungen 1918

Abb.: Vizekanzler von Payer inmitten von Prinz von Baden und Kanzleichef Freiherr von Radowitz beim Verlassen des Reichstagsgebäudes 3.10.1918. Quelle: Bundesarchiv Bild 146-1971-037-64, CC-BY-SA / Wikimedia Commons http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

1918 versuchte ein Kreis um „Reichspressechef“ Deutelmoser weitere Reformen in der Kommunikationsarbeit der Regierung voranzubringen. Zu diesen – nach Schmidt (2006, S. 185) – „Reformisten“ zählte neben Deutelmoser vor allem Friedrich von Payer, Mitglied der Fortschrittspartei und Vizekanzler.1 „Im Februar 1918 übernahm er auf ausdrücklichen Wunsch des Reichskanzlers die Verantwortung über die gesamte ‚Heimataufklärung‘. Damit bekleidete ein führender Vertreter des politischen Liberalismus eine Schlüsselposition in der amtlichen Kommunikationspolitik.“

Unterstützung kam auch von Graf Georg von Hertling, der seit dem November 1917 Reichskanzler war.2 Einfluss nahmen ebenso einige externe Berater, darunter Theodor Heuss. Insiderwissen generierten die Reformisten von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, darunter auch sozialdemokratischen und sozialistischen. Payer und Deutelmoser strebten an, inner- und interbehördliche Kommunikationswege zu institutionalisieren, um so eine effiziente Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Institutionen zu gewährleisten; sie hielten zuverlässigen Informationsaustausch für zentral.3

Mit Novemberrevolution und Weimarer Republik änderten sich die Rahmenbedingungen der Kommunikationsarbeit. Ideell-programmatisch und organisatorisch-instrumentell gab es aber auch Kontinuitäten.

Autor(en): E.B.E.S.T.L.

Anmerkungen