Bis 1797/99: Krieg und Frieden

Die internationale Konterrevolution zog in den Krieg

Abb.: Friedrich Wilhelm II. von Preußen, ca. 1792. Gemälde von Anton Graff (1736-1813). Quelle: Wikimedia Commons, Public Domain.

Friedrich Wilhelm II. machte aus seiner Abneigung gegenüber der Französischen Revolution keinen Hehl. Im Juli 1790 verbündeten sich die ehemals rivalisierenden Mächte Preußen und Österreich im Kampf gegen die Französische Revolution; 1792 marschierten sie an den Grenzen zu Frankreich auf und läuteten den ersten Koalitionskrieg ein (1792-1797).

Im gleichen Jahr eroberte Preußen im Zuge der zweiten Teilung Polens das Gebiet um Posen und Kalisch sowie die Städte Danzig und Thorn.

Allerdings verpflichtete der Petersburger Vertrag Preußen auch zur weiteren Teilnahme am Krieg im Westen. Schließlich war England in den Kampf gegen das revolutionäre Frankreich eingetreten und versuchte zusammen mit Russland, Spanien, Sardinien, Neapel, Portugal, Österreich und Preußen die Vorherrschaft in Europa zu erlangen.1 Nichtsdestotrotz blieb Friedrich Wilhelm II. der Koalition dem erwarteten Beitrag im gemeinsamen Kampf gegen Frankreich schuldig, da Polen Russland und Preußen im März 1794 den Krieg erklärte. Die polnischen Streitkräfte scheiterten und das geraubte Gebiet wurde zum Bindeglied zwischen den Hauptmächten des antirevolutionären Blocks.

Preußen und Frankreich schlossen 1795 Frieden – Ausgleich am Rhein

Aufgrund des militärischen Drucks Frankreichs und der angespannten sozialen und finanziellen Situation in Preußen und Deutschland schloss Preußen im April 1795 in Basel mit Frankreich Frieden. Dabei trat Friedrich Wilhelm II. den linksrheinischen Besitz ab und versprach die Neutralität Norddeutschlands; im Gegenzug wurde Preußen mit dem rechtsrheinischen Gebiet entschädigt. Mit dieser Entscheidung glaubte Friedrich Wilhelm seine dynastischen Ziele eher verwirklichen zu können.2

Innenpolitisch förderte Friedrich Wilhelm II. „Günstlings- und Mätressenwirtschaft“, was aus Preußen „ein hoch verschuldetes Land“ machte (Brockhaus 1988, S. 677).

Autor(en): P.ST.T.L.

Anmerkungen

1 Vgl. Vogler/Vetter 1974, S. 133ff.

2 Vgl. Vocke 1989, S. 301; Vogler/Vetter 1974, S. 136ff.