Die 2010er-Jahre – Zeit familiärer Rückbesinnung und des Einstellens auf die Zukunft II

Wieder Schulze van Loon – unter dem Dach von Orca

Neuer Name – neues Glück

Ende 2012 verschwand der Nachname Molthan aus (Schulze) van Loons Agentur. Dietrich Schulze van Loon – Sohn des legendären Hamburger PR-Pioniers Dr. Reiner Schulze van Loon – brachte zwar nicht wieder seinen vollständigen Familien-(Doppel-)namen in die Firma ein. Aber durch die Verknüpfung von „van Loon“ mit dem Tiernamen Orca – also einer Delfin-Art – besteht im Firmenbegriff nun keine Namenskonkurrenz natürlicher Personen mehr.

Dies unterstreicht die Rückbesinnung auf die Tradition der 1958 von Reiner Schulze van Loon begonnenen PR-Tätigkeit, die von seinem Sohn Dietrich erfolgreich fortgeführt wurde und wird. Die Familientradition und das inhabergeführte Agieren über Generationengrenzen hinweg gerieten wieder stärker in den Blick der eigenen Unternehmensphilosophie.

Die Orca-Gruppe: ein Verbund inhabergeführter Agenturen

Die Erfahrungen von Dietrich Schulze van Loon mit wechselnden Allianzen, Networks oder Partnern waren durchaus vielfältig, von der Grundstimmung her aber positiv: In der Gruppe lässt sich vieles besser oder effektiver leisten. Deshalb stand er einem Vorschlag seines alten Bekannten Klaus Utermöhle – mit seiner Agentur Orca am Hafen – aufgeschlossen gegenüber, eine Agenturverknüpfung unter einer Marke – eben Orca, aber ohne Holding – zu versuchen, aufgeschlossen gegenüber. Der Orca-Verbund formierte sich 2012 und wurde ab 2013 wirksam.1

Orca van Loon (…) geht aus der auf Corporate- und Marken-PR spezialisierten Firma von Dietrich Schulze van Loon hervor. Die Chefs der einzelnen Agenturen sind minderheitlich an den Partnerfirmen beteiligt.

(Horizont 13.12.2012, S. 6)

Seit Ende 2012 gehört Orca van Loon – wie auch Orca Campaign, Orca Affairs und Orca Selected – zur Orca-Gruppe.2 Der Verbund vereint damit „fünf inhabergeführte Agenturen“. 2012 zählte die Gruppe über 100 Mitarbeiter, 2014 knapp unter 100.3 Zu den Geschäftsfeldern „gehört neben Öffentlichkeitsarbeit (Orca Affairs und Orca van Loon) und Werbung (Orca Campaign) auch Kommunikationsberatung im Bereich Design, Lifestyle und Mode (Orca Selected).“ (Orca 2018)

„Die Gruppe ist neben Hamburg auch an den Standorten Berlin und München vertreten“ (Orca van Loon 2014). Zwischenzeitlich kam noch Bremen dazu. „Über das Agenturnetzwerk Iprex, dem weltweit 70 unabhängige PR-Agenturen angehören, ist Orca auch international vertreten.“ (Orca 2018)

Kunden und Projekte von Orca van Loon Communications (Beispiele 2013/2014)

Abb.: Dietrich Schulze van Loon (links) und Timo Lommatzsch (rechts). Foto: Molthan van Loon Communications.

Unter der Geschäftsführung von Dietrich Schulze van Loon und Timo Lommatzsch konnte 2013 beispielsweise der „sechsstellige PR-Etat der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL)“ eingeworben werden (W&V 2013, Nr. 17, S. 12).

2014 kamen viele interessante Projekte und mehrere Unternehmen als Neukunden hinzu:

 

Den Kunden Tata Steel Europe etwa unterstützt die Agentur (…) im Bereich Unternehmenskommunikation (…) Seit Anfang November ist Orca van Loon Communications auch für den Hersteller von Haushalts- und Gartenartikeln EMSA tätig. Gemeinsam mit den Schwesteragenturen Orca Campaign und Orca im Netz übernimmt das Team als Leitagentur die strategische Beratung des gesamten Sortiments. Neben der Marken- und Produktkommunikation stehen auch die Weiterentwicklung der ‚Mission Frische‘, einer Initiative in Kooperation mit dem TV-Koch Christian Rach, sowie die Kommunikation für die EMSA-Gartenmarke Esteras auf dem Plan.

Bereits seit Mitte des Jahres steht die Halloren Schokoladenfabrik AG aus Halle/Saale auf der Referenzliste der Hanseaten. Neben Orca van Loon kümmern sich auch Orca im Netz (Online-Maßnahmen) und Orca Campaign (Kampagne) um die Neupositionierung des Kunden. Die drei Agenturen sind auch zusammen für die Ornamin-Kunststoffwerke tätig. Hier steht der Imageaufbau von ‚Ornamin – das Familiengeschirr‘ auf der To-Do-Liste.

(Orca van Loon 2014)

Als „Erfolgsfaktoren“ der Kundenakquise identifizierte Lommatzsch:

– „steigende Nachfrage nach disziplinübergreifenden Lösungen, die PR und Marketing effizient verschmelzen“;

– „Verzahnung von Content-Strategien mit Performance-Marketing“;

– vor allem aber „die seriöse Beratung, die sich an relevanten Zielen und tatsächlichem Mediennutzungsverhalten der Zielgruppen orientiert“ (Orca van Loon 2014).

Autor(en): T.L.

Anmerkungen

1 Vgl. DSvL Interview.

2 „Die Agenturgruppe Orca wird größer. Dem 2009 von Ex-Economia-Chef Klaus Utermöhle und Gabriele Studt gegründeten Firmenverbund schließen sich zwei prominente PR-Beratungen an. Künftig gehören Molthan van Loon und das bisherige Berliner Büro von WBPR zu Orca. Damit erhöht sich die Zahl der Gruppenmitglieder auf insgesamt fünf. Zu den bestehenden Einheiten Orca im Hafen, Orca im Netz und Orca Campaign gesellen sich die beiden umfirmierten Agenturen Orca van Loon und Orca Affairs. Letztere geht aus der von Michael Schröder und Katrin Ehlers geführten Beratung für Public Affairs und politische Kommunikation hervor. Schröder und Ehlers hatten die Firma vor kurzem bei WBPR herausgekauft und bringen sie nun in die neu formierte Gruppe ein.“ (Horizont 13.12.2012, S. 6)

3 „Nach dem Ausbau beschäftigt die Orca-Gruppe über 100 Mitarbeiter.“ (Horizont 13.12.2012, S. 6) Zu 2014 vgl. Orca van Loon 2014.