Die 2000er-Jahre – Zeit von marktlicher Euphorie und professionell-privatem Glück I

Im Sog der Jahrtausendwende weiter bei Kohtes & Klewes

Das Jubeljahr 2000

Abb.: Noch 11 Stunden bis zum Jahr 2000, hier am Eiffelturm zu Paris. Foto: Wolfgang Pehle. Quelle: Wikimedia Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany license (cc-by-sa V. 3.0) https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode

Zu Beginn des neuen Jahrtausends, im Jahr 2000, stand die Kohtes Klewes Gruppe weiter unangefochten auf Platz 1 der deutschen PR-Agentur-Hitliste: mit einem Honorarumsatz von 73 Millionen DM – also 28,1 Prozent mehr als 1999 – und 375 Mitarbeitern.1 Die Stimmung in der gesamten Branche war mehr als gut: „PR-Markt Deutschland: Ungebremste Euphorie dank neuer Geschäftsfelder“ (PR-Report 8.12.2000, S. 6).

Dietrich Schulze van Loon sah seine Aufgabe im K&K-Agenturnetzwerk auch darin, „aus eigener Kraft eine internationale Gruppe aufzubauen“ (DSvL Interview). Oder wie es in der Fachpresse hieß: Er sei „kürzlich zum ‚Außenminister‘ seiner Agenturgruppe ECC ernannt worden und soll die Expansion im Ausland vorantreiben.“ Mit hanseatischem Understatement vertraute er vor allem auf die Potenzen vor Ort:

Als ersten Schritt hat ECC sich an der Wiener Agentur Publiko beteiligt, die auch die Aktivitäten im Osten ausbauen soll. ‚Österreich hat gute Beziehungen in die Region‘, sagt Schulze van Loon. ‚Da muss ich mich nicht von Hamburg aus einmischen.‘

(Welt 13.8.2001, S. 43)

Bereits 2001 deutliche Ernüchterung

Nach der Jahrtausendwende schlug erneut die Krise zu. Sie machte auch vor Hamburg nicht halt: 2001 schrieb Der Kontakter (5.11.2001, S. 18) unter der Überschrift „Straffer Sparkurs für PR-ler“: „‘Wir werden schlanker ins neue Jahr gehen“, so der Geschäftsführer von ECC2 Kohtes Klewes, Hamburg. Von 35 Mitarbeitern sind sieben bereits freigestellt. Als ‚Fitnessprogramm‘ verkauft Schulze van Loon die Sparmaßnahmen. Der Grund: Hamburg sei von der Marktverschlechterung überproportional betroffen.

Autor(en): T.L.

Anmerkungen

1 Vgl. PR-Magazin 2001/5, S. 37.

2 ECC = European Communications Consultants (später Pleon).