Integrierte Kommunikation

Abb.: Maggi-Flasche. Replik einer historischen Flasche von 2002. Ursprüngl. Foto von ChiemseeMan/Rainer Zenz. Quelle: Wikimedia Commons http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Julius Maggi verstand es, Werbung mit Öffentlichkeitsarbeit und interner Kommunikation zu verknüpfen, sich damit den Rückhalt der Gesellschaft und der Mitarbeiter zu sichern. Auf allen drei Handlungsfeldern der Unternehmenskommunikation setzte er Medien bzw. Instrumente ein und verknüpfte diese.

Anzeigen und Plakate, auf denen die geringen Preise der Produkte hervorgehoben wurden, wirkten als Teil der Marktkommunikation auf die Kaufpräferenzen der Kunden ein. Insbesondere durch die Einrichtung des Reclame- und Pressbureaus setzte Maggi auch auf den Dialog mit Redaktionen und Meinungsführern, um Publizität und öffentliche Aufmerksamkeit beeinflussen und damit letztlich einen Reputationsgewinn in der breiten Bevölkerung erzielen zu können. Durch interne Maßnahmen arbeitete er gezielt am Aufbau der Mitarbeitermotivation und einer Unternehmenskultur, die Zusammengehörigkeit und Zukunftsfähigkeit in den Mittelpunkt stellte.

Abb.: Maggi-Flasche. neue Flasche von 2006. Foto: Rainer Zeh. Quelle: Wikimedia Commons http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Zwischen den Handlungsfeldern schuf Maggi früh einen hohen Wiedererkennungswert durch inhaltliche und formale Integration. Ob auf Etiketten oder Plakaten, in Broschüren, Lichtbildvorträgen oder Anzeigen: Maggis Ziel war es, das Image als Qualitätsunternehmen mit fortschrittlicher Ware zu angemessenen Preisen aufzubauen. Frank Wedekinds unvergleichliche Texte trugen zur inhaltlichen Integration bei.1 Durch ihre einheitliche Aufmachung konnten die Maggi-Produkte auch visuell sofort dem Unternehmen Maggi zugeordnet werden. Bereits ein Jahr nach der Erfindung des Bouillon-Extracts entwarf Maggi 1887 die typische Form der braunen Flasche2 und bestimmte für das Etikett die heutigen Corporate Colours – rote Schrift auf gelbem Grund – sowie einen Kreuzstern als Markenzeichen.3 Diese formale Integration gelang ihm auch innerhalb des Unternehmens: Sogar sein Direktionszimmer wurde komplett in gelb-rot eingerichtet.4

Autor(en): A.H.

Anmerkungen

1 Vincon 1995, S. 236.

2 Kunczik 1997, S. 210.

3 Zimmermann 2007, S. 209.

4 Vincon 1992, S. 210.