Organisation der Öffentlichkeitsarbeit in zwei Autokonzernen II

Organisation der allgemeinen und rennsportbezogenen PR des Unternehmens Mercedes-Benz

Institutionalisierung der PR

Abb.: Gestalterische Modernisierung. Logo of German company Mercedes-Benz ab 1933. Quelle: Wikimedia Commons (als urheberrechtsfrei erklärt). Aus Wikipedia: Mercedes-Benz (Abruf am 30.4.2019). Das vorherige Logo siehe weiter unten.

Bei Mercedes-Benz bzw. Daimler-Benz1 existierte für PR-Aufgaben bzw. – laut Kirchberg 1984 (S. 195) – für die „Betreuung der Presse“ eine „Literarische Abteilung“ in Berlin und Stuttgart, also eine Organisationsform mit einer traditionellen deutschen und in Staat und Wirtschaft verwendeten Bezeichnung.

Auch dort versuchte man, über mediale und werbliche Präsenz des eigenen Rennsports, diesen „als extrem teure Form der Markenwerbung zu amortisieren“ (Day 2004, S. 104).

 

Trennung von Pressearbeit und Werbung

Abb.: Erscheinungsbild vor 1933. Logo of German automobile company Mercedes Benz, first released in 1926. Quelle: Wikimedia Commons (Public Domain). Aus: Wikipedia: Mercedes-Benz (Abruf am 30.4.2019). Im Vergleich zum Design nach 1933 (siehe oben) ist dieses Logo „künstlerischer“ und weniger reduziert.

Allerdings waren bei Daimler-Benz – möglicherweise aufgrund der längeren Existenz des Unternehmens und damit Professionalisierung sowie Ausdifferenzierung der Kommunikationsarbeit – die „Bereiche Presse und Werbung organisatorisch getrennt.

Der Leiter der ‚Literarischen Abteilung‘ arbeitete von einem Büro in Berlin aus. Ihm unterstanden zwei Unterabteilungsleiter für Auslandspresse und Inlandspresse und ein Sachbearbeiter, der die verwaltungstechnischen Abläufe der literarischen Abteilung am Konzernsitz in Stuttgart koordinierte und sich um die Beschaffung der Unterlagen für einzelne Journalisten und um die Herausgabe des Werksnachrichtendienstes kümmerte.“ (Day 2004, S. 106f.)2

Die Betreuung der Journalisten in der Provinz übernahmen die lokalen Vertragshändler.3

Autor(en): T.L.

Anmerkungen

1 Day 2004 verwendet beide Bezeichnungen.

2 Ob die „Literarische Abteilung“ mit dem Bereich „Presse“ identisch ist oder einen Oberbegriff für „Presse“ und andere Kommunikationsbereiche darstellt, bleibt bei Day 2004 unklar. Nach Kirchberg 1984, Fußnote 102, erläutert auf S. 195, erfolgt die „Betreuung der Presse (…) durch (!) die so genannte literarische Abteilung, als deren Leiter Naumann in Berlin residierte“. Auf S. 112 wird allerdings deutlich, dass der „Literarischen Abteilung“ nicht nur Pressearbeit im engeren Sinne oblag, sondern bspw. die Mitarbeit in einer Kommission „zur Vorbereitung des (…)  Films über den deutschen Motorsport 1937“.

3 „Als Anzeigenkunden der Lokalblätter besaßen sie eine erhebliche wirtschaftliche Autorität in den örtlichen Redaktionen.“ (Day 2004, S. 109)