Horst Avenarius II
Vorbemerkungen zum zweiten Teil
Gliederung der Abhandlung in zwei Teile

Abb.: Studierende der Bayerischen Akademie für Werbung mit Horst Avenarius in der Mitte vorn. Aus: Arbeitsmaterialien von Horst Avenarius. Quelle: PR-Archiv, Bestand Horst Avenarius.
Der
hier beginnende zweite Teil beleuchtet Avenarius‘ Zuwendung zur PR-Wissenschaft, insbesondere seine Verdienste als Forschungsförderer (ab 1988) und Verfasser eines systematischen und zugleich originellen Grundlagenwerkes zur PR (erstmals 1995) sowie seine Lehrtätigkeit.Ein vorausgehender erster Teil nahm eine allgemeine Würdigung vor, schilderte den Lebenslauf mit den beruflichen Stationen und stellte dabei insbesondere die von ihm verantwortete (und selbst reflektierte) PR bei seinem langjährigen Arbeitgeber BMW vor. Und der Teil I thematisierte die – abgesehen von seiner Tätigkeit als PR-Manager bis 1989 – wohl wichtigste professionelle Lebensleistung: sein Einsatz für eine berufsständische Ethik (ab 1988 bzw. vor allem ab Mitte der 1990er-Jahre).
Wissenschaftsförderung der Herbert-Quandt-Stiftung von BMW

Abb.: Logo der Herbert-Quandt-Stiftung. Aus: Arbeitsmaterialien von Horst Avenarius. Quelle: PR-Archiv, Bestand Horst Avenarius.
Horst Avenarius war von 1988 bis 1991 Vorstandsvorsitzender der „Herbert Quandt Stiftung“ (Armbrecht/Zabel 1994, S. 309). Diese BMW-Stiftung vermittelte der PR-Forschung der 1990er-Jahre „(w)esentliche Impulse“, wie das Handbuch der Public Relations einschätzt (Fröhlich/Szyszka/Bentele 2015, S. 33).

Abb.: Ausschnitt aus einem Fachbeitrag von Barbara Baerns im PR-Magazin 1989, Heft 5 (S. 28f.), über die Tagung in Philadelphia.
Seit 1988 unterstützte die Herbert-Quandt-Stiftung Forschungen auf dem Gebiet der PR, „insbesondere den Austausch europäischer und amerikanischer Wissenschaftler“. „Eine erste Gruppe von Wissenschaftlern traf sich 1988 in Philadelphia“.1 Dabei ging es „um die Grundlagen des internationalen Dialogs überhaupt und mithin um die Voraussetzung für alle folgenden Arbeiten (…).“ (Armbrecht/Zabel 1994, S. 10)
Folgetreffen fanden 1990 in Salzburg, 1992 in Berlin2 und 1993 in München statt. Auf die drei Tagungsbände (siehe im Folgenden) bezogen sich „(g)roße Teile der fachlichen Diskussion“ in der damaligen PR-Forschung. Sie bildeten – neben dem Theorieentwurf von Ronneberger und Rühl (1992) sowie der von Baerns (1985) gestellten Frage nach dem PR-Einfluss auf Journalismus – „wichtige Referenzquellen“ (Fröhlich/Szyszka/Bentele 2015, S. 11).

Abb.: Avenarius publizierte auch in internationalen PR-Fachzeitschriften, hier Avenarius 1993 (erste Seite).
Avenarius gilt als ‚Moderator‘ dieses ‚transatlantischen Dialogs‘ der Wissenschaftler (Fröhlich/Szyszka/Bentele 2015, S. 136) und als sein Initiator. Dialog setzt zunächst einmal Kenntnisnahme voraus.
Die kompakte Rezeption des amerikanischen Forschungsstandes durch Besuche und Gegenbesuche vieler Wissenschaftler Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre initiierte Horst Avenarius, als Leiter der Bereiche Unternehmenskommunikation und Politik des BMW-Konzerns und danach Vorstandsvorsitzender der Herbert-Quandt-Stiftung der BMW AG (…) ein Praktiker.
(Baerns in Hoffjann/Huck-Sandhu 2013, S. 32)