Mittel der PR

Methoden und Instrumente der PR: Pressearbeit

Zunächst einmal wurde klar konstatiert, dass PR-Arbeit in den 1950ern im Unterschied zu früher weit mehr als Pressearbeit ist.

Vor etwa dreißig Jahren unterschied sich die Arbeit der Public-Relations-Abteilung nicht wesentlich von der Arbeit einer Pressestelle. Die zunehmend komplizierter werdenden wirtschaftlichen Verhältnisse sowie der Einsatz zusätzlicher neuer Werbeträger erweitern den Aufgabenbereich der Public-Relations-Abteilung beträchtlich. Immer neue Spezialisten waren notwendig, um die verschiedenartigsten Wege mit Erfolg zu beschreiten.

(Mörtzsch 1956, S. 77)

Pressearbeit sei aber gewiss nicht unwichtig geworden, eher im Gegenteil. „In der Veranstaltung von Pressekonferenzen haben es die Amerikaner zu höchster Perfektion gebracht. Obgleich der Ablauf peinlich genau vorbereitet und mit sämtlichen Abteilungen des Hauses abgestimmt ist, hat jeder Teilnehmer den Eindruck des Improvisierten.“ (Mörtzsch 1956, S. 56) Bemerkenswert sind die Beobachtungen des Autors, dass die PR-Leute die US-Presse als professionellen Partner auffassen und die Journalisten durchaus an den Informationsangeboten der Unternehmens-PR interessiert sind. Aus dem Munde eines PR-Verantwortlichen:

Unablässig fragen wir uns, ob die Presse ausreichend und, was wichtiger ist, umfassend über die Entwicklungen in unserer Gesellschaft unterrichtet ist, wobei wir das ausschließen, was allgemein mit ‚Publicity‘ umschrieben wird und in Wirklichkeit nichts anderes als eine getarnte Unterstützung der Abteilung für Verkaufsförderung ist. Unsere Fragestellung gilt den Vorgängen und Neuigkeiten, die für den Zeitungsleser, den Radiohörer und den Fernseher interessant sind. Das ist zunächst einmal alles, was mit neuer Produktion zusammenhängt. Weiter ist für die breite Öffentlichkeit alles interessant, was mit dem Arbeitsmarkt, den Löhnen und Preisen zu tun hat, denn davon wird jeder, selbst ein Unternehmer betroffen. Schließlich käme dann noch Interessantes über interessante Leute. (…) Selbstverständlich muss alles an die Redaktionen gegeben werden, was mit technischen Entwicklungen und der wissenschaftlichen Forschung zusammenhängt

(Mörtzsch 1956, S. 35f.).

Methoden und Instrumente der PR: Sonstige Öffentlichkeitsarbeit

Im Instrumente-Mix spielten auch PR-Anzeigen (S. 43ff.), Open days (S. 49ff.), Werksbeschreibungen („Information Handbooks“, S. 55ff.), Kundenzeitschriften (S. 58f.), Filme (S. 62ff.), Jahresberichte und Aktionärszeitschriften (S. 101ff.), Materialien für Schulen (S. 169ff.) und interne Schulungsprogramme (S. 195ff.) eine wichtige Rolle. Dabei arbeiten die PR-Treibenden mit Werbeberatungsfirmen (S. 70ff.), Public-Relations-Beratern (S. 77ff.) und Medien-Verlagen (S. 85ff.) zusammen.

Viele dieser Methoden würden auch im Dienste der internen Kommunikation genutzt, so der Autor (S. 113ff.). Ziele dieser in US-amerikanischen Unternehmen seien die Steigerung der Leistungsfähigkeit und Produktivität des Unternehmens, die Vermittlung eines besseren Verständnisses vom Prinzip der freien Wirtschaft in den USA, eine bessere Zusammenarbeit zwischen Untergebenen und Vorgesetzten, der Aufbau von Vertrauen in die Geschäftsleitung und das Schaffen von Verständnis für die Geschäftspolitik. Umfangreich äußerte sich Mörtzsch zu Medien interner Kommunikation, insbesondere Werkszeitschriften, aber auch zu Betriebsradios, die von den Mitarbeitern in ihrer Freizeit (!) gehört würden (1956, S. 128-141).

Autor(en): B.G.S.M.T.L.