Literarische Tätigkeit

Technik-Bücher

Mörtzsch schrieb in seinem Leben wohl mindestens 30 Bücher bzw. Broschüren, die in mehreren Sprachen erschienen sind. Überwiegend behandelte er darin elektrotechnische Themen und Probleme, die er gern verständlich beschrieb und darstellte. Ein wichtiges Buch kam 1935 heraus: Elektrowärme – ein Handbuch für alle. In überarbeiteten Auflagen entwickelte es sich zu einem Standard-Nachschlagewerk. Weitere bekannte Titel lauten: Die Wirtschaftlichkeit elektrischer Herde und Heißwasserspeicher oder Elektrisches Kochen: Erfahrungen über Auswahl und Betrieb elektronischer Kochgeräte für Haushalt- und Großküchen. Viele seiner Publikationen sind, wie man heute sagen würde, der Ratgeber- und Heimwerkerliteratur zuzuordnen, so zum Beispiel Elektrizität in Wohnhausbauten. Ein Hilfsbuch für Bauende (um 1930 schon in der zweiten Auflage).

Er wandte sich als Autor auch an Jugendliche. „Als erstes technisches Jugendbuch für Mädchen schrieb Dr.-Ing. Friedrich Mörtzsch den Band ‚Vom Bügeleisen zur Elektroküche‘ und dürfte sich damit die Zuneigung aller Backfische, die einmal Hausfrauen werden wollen, erworben haben“, freute sich Die Zeit (1954). Dabei ging es ihm nicht zuletzt darum, die praktische Relevanz und berufliche Attraktivität der Elektrobranche zu untermauern. So endet das Jugendbuch für Jungen Vom Experimentierkasten zum Großkraftwerk mit dem Satz eines Buben an seinen Vater: „Weißt Du, am liebsten möchte ich doch Elektroingenieur werden.“ (Mörtzsch 1953, S. 95. Zit. nach: Van Beek 2009, S. 409, vgl. auch S. 406)

PR-Bücher

Nach seiner beruflichen Hinwendung zur Öffentlichkeitsarbeit entstanden die aus PR-Sicht relevanten Titel Offenheit macht sich bezahlt. Die Kunst der Meinungspflege in der amerikanischen Industrie (1956) und Die Industrie auf Zelluloid. Filme für die Wirtschaft (1959). Das erste Buch wurde zwischen 1956 und 1957 in vier Auflagen veröffentlicht, während Letzteres 1959 in zwei Auflagen erschien.

Offenheit macht sich bezahlt (212 Seiten, Verkaufspreis seinerzeit 16,80 DM) wurde als Neuerscheinung 1956 von Die Zeit gleichberechtigt mit Hundhausens Wesen und Formen der Werbung annotiert. Lob fand vor allem der praktisch-konkrete, exemplifizierende Charakter der Veröffentlichung:

Das Buch, dessen Lektüre sich für Unternehmer und Manager, für Verkaufsleiter und Betriebsräte, für alle, die mit den Fragen der Werbung und der Öffentlichkeitsarbeit zu tun haben, bestens ‚bezahlt macht‘, (…) vermeidet langatmige theoretische Betrachtungen, und seine Zielsetzung ist es, an vielen Beispielen zu zeigen, mit welchem Erfolg heute in den Staaten die Werbung um das Vertrauen praktisch betrieben wird.

(Die Zeit 1956)

In der Tat arbeitete Mörtzsch ohne theoretisch-wissenschaftliche Thesen und auch nur selten mit empirisch-repräsentativen Befunden. Vielmehr setzte er auf die Kraft sehr dokumentarisch geschilderter Beispiele und Statements, die in ihrer Lebendigkeit und als Summe durchaus eine suggestive Wirkung im Sinne eines bestimmten Gesellschafts- und PR-Verständnisses entfalten. Die Fülle der konkreten Schilderungen lässt auch kaum den Verdacht der Selektivität aufkommen, obwohl der Autor seine Bewunderung der USA-Verhältnisse nicht verbergen kann und prinzipielle Gegenpositionen nur marginal thematisiert werden.

Autor(en): B.G.S.M.T.L.