Schriftstellerische Laufbahn von Dominik

Der erfolgreiche Autor von Zukunftsromanen

Abb.: Werbeanzeige des Scherl-Verlages von 1914 mit der Zeitschrift Die Woche. Quelle: Die Woche, Heft 39/1914 / Wikimedia Commons, Public Domain.

Frühzeitig hatte Dominik einige Unterhaltungsromane geschrieben, allerdings ohne großen Erfolg. Bereits in seiner Journalistenzeit bekam er die Anregung, Erzählungen bzw. Romane im Stile eines Jules Verne zu schreiben.1 Im Ersten Weltkrieg allerdings standen andere Prioritäten: Er war – aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Front – „im Rahmen des Heeresdienstes als Ingenieur bei Siemens tätig“ (Zipfel 1997, S. 231).

Seine erfolgreiche Karriere als Roman-Schriftsteller begann erst Anfang der zwanziger Jahre. Bis zum Kriegsbeginn 1939 veröffentlichte er dann nahezu jedes Jahr einen Science-Fiction-Roman und bereits seit 1907 regelmäßig Kurzgeschichten. Sein Roman Die Macht der Drei aus dem Jahr 1921 wurde ein sensationeller Erfolg, zunächst 1921/22 als Fortsetzungsroman in Die Woche, dann als Buch. „Zehn seiner 16 utopischen Romane wurden zuerst in Leipzig aufgelegt“ (Heermann 2001). Allerdings hat er über die gesamte Zeit auch Sachbücher über Technik geschrieben, nicht nur Belletristik.2

Folgendes Zitat von Hans Christian Förster verdeutlicht die Entwicklung zum populären deutschen Schriftsteller: „Bis Mitte der dreißiger Jahre stieg die Auflage seiner Bücher auf eine halbe Million Exemplare. Bald war Dominik als Journalist vergessen und mehr als Bestsellerautor bekannt“ (Förster 2007, S. 12).

Fazit seines Schriftstellerlebens

Abb: Übersicht der Romane von Hans Dominik, zusammengestellt von Franziska Brachvogel in ihrer Hausarbeit nach Quelle Wikipedia a.

In einem Satz ließe sich seine Karriere wie folgt beschreiben: Hans Dominik als graduierter Ingenieur der Elektrotechnik mit einer großen Leidenschaft für das journalistische Schreiben und Technik findet über Umwege als Öffentlichkeitsarbeiter und freier Technikjournalist zu seiner wahren Passion, den Science-Fiction-Romanen. Dominik starb am 9. Dezember 1945 in Berlin.3

Aus heutiger Sicht hat er in seinen utopischen Romanen manche „politische Unkorrektheit“ begangen. Dominik bediente insbesondere in seinen Zukunftsromanen auch verschiedenste Klischees und Ressentiments, teils aus trivialer Weltsicht bzw. politischer Naivität, teils um dem damaligen Leser zu gefallen bzw. des dramaturgischen Effekts wegen. Das Gute (meist „ein heroischer deutscher Wissenschaftler oder Ingenieur“) siegt gegen das Böse. Sein Technizismus schlägt an einigen Stellen in Antihumanismus um. „Im Grunde war es nie die Technik der Zukunft, die Dominik faszinierte, sondern die Macht, die der Mensch durch die Technik in die Hand bekam. Auch wenn in seinen späteren Romanen das Element des Rassismus in den Hintergrund gedrängt wird, war der Autor doch wegen seiner gedanklichen Nähe zum Faschismus in der DDR verpönt.“ (MDR 2010; vgl. auch Simons 2004) In den Wiederauflagen in der westdeutschen Bundesrepublik wurden Dutzende Stellen entfernt.

Allerdings lassen sich in seinem Werk auch visionäre Vorstellungen und schelmische Einfälle mit genau umgekehrter Deutung finden, worauf Heermann (2001) hinwies. Förster (2007, S. 31) bezeichnet Dominiks Verhältnis zum Nationalsozialismus als „ambivalent“.

Die „ideologischen Kämpfe um sein Werk“ seien nun beendet, schrieb Förster 2005. Zwischenzeitlich gelte Dominik als bedeutender Klassiker der deutschen Science-Fiction-Literatur. Die Meinungsverschiedenheiten über die Interpretation des Werkes dauern aber an, denn 2010 glaubte die TELI (siehe nächste Seite) unter Bezug auf Hrachowy (der sogar mit eigener Website http://www.hansdominik.de/) jubeln zu müssen oder zu können: „Nach 60 Jahren rehabilitiert: Dissertation zum TELI-Gründungsmitglied Hans Dominik“. Das wollen und können wir hier auf unserer PR-historischen Website nicht entscheiden.

Autor(en): F.B.T.L.

Anmerkungen

1 Förster 2005.

2 Einige seiner Buchtitel: Das Buch der Physik. Berlin: Bong, 1925. Das Buch der Chemie. Berlin: Bong, 1925. Welten, Werke, Wunder. Berlin: Universitas, 1926. Triumphe der Technik. Berlin: Bong, 1927.

3 Simons 2004.