Aktivitäten der Technisch-Literarischen Gesellschaft
Veranstaltungen und Maßnahmen
Um ihre Ziele zu erreichen, unternahm die Technisch-Literarische Gesellschaft zahlreiche Maßnahmen. Der Fokus lag – und liegt nach wie vor – auf Veranstaltungen, die monatlich drei- bis viermal stattfanden. Zu diesen Terminen zählten ordentliche und außerordentliche Mitgliederversammlungen mit Fachvorträgen, aber auch Betriebsbesichtigungen. „Außerdem gab es ein reges ,Vereinsleiben‘. Jährlich wurde Fasching gefeiert und eine Adventsfestlichkeit schloss das Jahr ab“ (Förster 2007, S. 24).
Auf ihren Exkursionen besichtigten die Mitglieder Betriebe und Großunternehmen wie die AEG oder Siemens. Darüber hinaus wurden Hochschulen oder private Forschungseinrichtungen besucht. Im Rahmen dieser Begehungen und Reisen konnten sich die Mitglieder intensiv mit den Unternehmen und der hergestellten Technik auseinandersetzen, um anschließend darüber zu berichten oder – wie im Falle Dominiks – Ideen zu gewinnen. Förster (2007) schildert ausführlich die Aktivitäten und Protagonisten der Gesellschaft bis 1945.
Die TELI unterstützte „aktiv eine Dissertation über die technische Publizistik in der Tagespresse“, und zwar die von Joseph Stummvoll (1902-1982), zeitweise Mitarbeiter der Deutschen Bücherei Leipzig und später Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek (Förster 2007, S. 9). Die Dissertation von 1933 trägt den Titel: Tagespresse und Technik: Die technische Berichterstattung der deutschen Tageszeitung mit besonderer Berücksichtigung der technischen Beilagen.
Fazit der Vereinstätigkeit
Die Gründung der Technisch-Literarischen Gesellschaft kann als systematischer Versuch verstanden werden, die Technikkommunikation zu professionalisieren, dabei Regeln und Qualitätsnormen durchzusetzen und insgesamt zu einer gedeihlichen sowie moralisch vertretbaren Zusammenarbeit von Wirtschaft bzw. Forschung/Entwicklung und Medien zu kommen.
Die Berufsvereinigung hat zudem – der real wachsenden Bedeutung von Technik und Forschung in den 1920er-/1930er-Jahren entsprechend – die technische und wissenschaftliche Berichterstattung an sich gefördert, damit Leserwünsche befriedigt sowie faktisch Branchen-PR bzw. Technologie-PR und Innovationskommunikation betrieben. Durch die Veröffentlichung technischer Beiträge über bestimmte Produkte oder Unternehmen hat sie deren – bei öffentlicher Relevanz durchaus legitimen – Informationsbedürfnissen entsprochen.
Sicherlich beabsichtigte die gemeinsame Organisation von Journalisten und PR-Leuten auch, die Stellung gegenüber ihren jeweiligen „Herren“ – bei den Journalisten die Verleger und bei den PR-Leuten die Firmenchefs – zu verbessern: mehr Inhouse-Standing durch externe Vernetzung also.