Kundenbindung durch Beratung

Abb.: Telefunken-Tonbandgerät von 1973. Foto: Hannes Grobe HGrobe. Quelle: Wikimedia Commons http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.de

Abb.: AEG-Autotelefon aus den 1980ern. Foto: Christos Vittoratos. Quelle: Wikimedia Commons http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Das westdeutsche Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg bescherte breiten Bevölkerungskreisen Technologien, die den Lebensalltag erleichtern sollten: Waschmaschinen, Staubsauger und andere Haushaltsgeräte wurden endgültig Massenmarkt-tauglich. 1958 beispielsweise stellte AEG die erste vollautomatische Waschmaschine – den Lavamat – vor.1 Doch die Handhabung der bisher teilweise unbekannten Geräte führte zu großem Kommunikationsbedarf bei den Kunden, die gelegentlich von der Technik überfordert waren. Die AEG reagierte mit öffentlichen Beratungsstellen samt einer Ausstellung der aktuellen Hausgeräte. In den 59 Beratungsstellen wurde nicht verkauft, sondern der Kunde ausschließlich qualifiziert und umfassend beraten. Zusätzlich dazu schickte die AEG in den 1950er-Jahren jedem Waschmaschinenkäufer einen Fachmann nach Hause, der gemeinsam mit den Gerätebesitzern die neue Maschine „einwusch“. So sollten Fehlbedienungen und damit Enttäuschungen vermieden werden.

Als Geräte-Hersteller gewährleistete die AEG eine breite Beratung und Betreuung der Konsumenten. Gleichzeitig richteten sich die Beratungsleistungen aber auch an das Personal des Fachhandels. Auf beiden Seiten ist der Wissensdurst groß, die Themen sind nahezu unerschöpflich. In den 1960er-Jahren entwickelten sich in den bedeutendsten Vertriebsniederlassungen Informations-Zentren, in denen Vorträge für verschiedenste Interessengruppen veranstaltet wurden.

Autor(en): A.RI.T.L.

Anmerkungen

1 Auch später noch ist die AEG innovativ: 1976 bringt AEG beispielsweise den ersten vollelektronischen Backofen auf den Markt. Vgl. http://www.aeg.com/de/AEG/Geschichte-des-AEG/