Biografie (IV): Jahre als selbstständiger Publizist und Unternehmensberater
Publizist und Fachautor
Nach dem Ende seiner angestellten PR-Tätigkeit für verschiedene Unternehmen akzentuierte Manfred Piwinger seine Rolle als wissensvermittelnder und ideengebender Autor.1 Er ist geschäftsführender Herausgeber des einschlägigen Loseblattwerks „Kommunikationsmanagement“ (seit 2001), Herausgeber und Autor mehrerer Fachbücher sowie fast unzähliger Aufsätze.2
Vor allem seit „Ende der 90er Jahre begann Piwinger damit, sich einer zentralen Frage zu widmen: Wie kann die Funktion Kommunikation begründen, dass das, was sie tut, einen zählbaren Wert für das Unternehmen darstellt? (…)“ (Christoffel 2016) 1998 veröffentlichte er dazu seinen „ersten größeren Aufsatz mit dem Titel ‚Dem Image einen Wert geben‘ in der Wirtschaftsbeilage einer großen Tageszeitung“ (Gebel 2011).
(…) Damit war er beim Kommunikations-Controlling und der Wertschöpfungsthematik angelangt, einer der Königsdisziplinen des Berufs, die einen Weg zwischen Begründungsnot und Darstellungskompetenz sucht. Das erste Buch hierzu mit dem Titel ‚Kommunikations-Controlling‘ gab Piwinger im Jahr 2005 heraus.
(Christoffel 2016, vgl. auch Gebel 2011)
Dozent und Berater
Seit den 1990er-Jahren tritt Piwinger als gefragter Dozent und Lehrbeauftragter auf: an der Bayerischen Akademie für Werbung (1994-2000), im Masterstudiengang „Public Relations“ der Fachhochschule Gelsenkirchen (2007), für Finanz- und Unternehmenskommunikation an der Universität Leipzig (1997-2011), an der Leipzig School of Media (2010-2012) u.a.
2007 – in jenem Jahr ist er ein Jahrzehnt als Lehrbeauftragter am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig tätig – wurde er als „PR-Kopf des Jahres“ in Deutschland ausgezeichnet. Laudator Zerfaß – Professor an der Leipziger Universität – würdigte Piwinger als „Elder Statesman“ der PR, dem die „Substanz wichtiger sei als der Glamour“ (Universität Leipzig, Communication Management 2007).
Von 2002 bis 2011 fungierte Manfred Piwinger als Mitglied im Beirat des IT-Unternehmens econet AG in München.
Aktivist im Berufsverband
Im Berufsverband DPRG ist Piwinger bereits sehr lange – seit 1972 – aktiv, so dass ihn Zerfaß 2007 als „Urgestein der Deutschen Public Relations Gesellschaft“ bezeichnen konnte (Universität Leipzig, Communication Management 2007). So leitete er bis 2002 die Projektgruppe „Grundlagen der PR in Deutschland“, die er 1982 initiiert hatte.
Einige dieser Verbandstätigkeiten intensivierte er nach 1997. Von 1998 bis 2007 war er „Mitglied der Jury für den Internationalen Deutschen PR-Preis; in den Jahren 2001-2005 fünf Jahre dessen Vorsitzender“ (Piwinger o. J.). 2002 hob er den Arbeitskreis „Wertschöpfung“ (später „Kommunikationssteuerung und Wertschöpfung“) – an der Seite von Monika Prött3 – mit aus der Taufe sowie gründete den Arbeitskreis „Finanzkommunikation“ (zunächst „Investor Relations“).
Seit 2013 bzw. 2015 ist er auch Mitglied in Facharbeitskreisen des Internationalen Controller-Vereins (ICV).
Für seine Verdienste um die Professionalisierung der Kommunikationsbranche verlieh ihm der Bundespräsident 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Anmerkungen
1 Noch im Jahr 1995 hätte er von sich selbst wohl am wenigsten die wissenschaftliche Fülle erwartet, die seine Veröffentlichungsliste später aufweisen würde (E.Z./G.K.; Piwinger 2017f, 00:04:50).
2 Diese und andere biografischen Angaben in diesem Kapitel beruhen, wenn nicht anders angegeben, auf Piwinger (o. J.).