Manfred Piwinger I
Einführung
Vorbemerkungen
Zur Person:
Manfred Piwinger, Geburtsjahrgang 1936, ist seit über fünf Jahrzehnten in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, nach 1997 freiberuflich in der Unternehmensberatung unterwegs und noch im hohen Alter mit erstaunlicher Energie für die Branche aktiv. Während seiner beruflichen Laufbahn prägte er das Berufsfeld Public Relations maßgeblich und auch danach stoßen seine Reflexionen auf viel Interesse. „Bis heute bildet er sich fort, spürt neue, interessante Themen auf und diskutiert innovative Ansätze für aktuelle Probleme der PR“ (Griepentrog 2016).
Für seine Verdienste um den Berufsstand PR erhielt Piwinger zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. 1995 wurde ihm der deutsche PR-Preis „Goldene Brücke“ in Köln verliehen. Außerdem ehrte ihn die International Public Relations Association (IPRA) 1997 mit dem Golden World Award, dem „PR-Oscar“, in Helsinki. Im gleichen Jahr ernannte ihn die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) in Wiesbaden zum Ehrenmitglied.1
2010 wurde Manfred Piwinger das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Würdigungen zu seinem 80. Geburtstag 2016 bezeichnen ihn als „Spurenleger der PR“ (Griepentrog 2016), „unermüdlichen Wissenssucher und Fachautor“ (Christoffel 2016), „Brückenbauer zwischen Praxis und Wissenschaft“ sowie „Querdenker“ (Zerfaß 2016).
Abb.: Manfred Piwinger. Quelle: Piwinger 2017g. Genaue Angaben siehe im Quellenverzeichnis.
Mit Manfred Piwinger wird hier ein PR-Akteur portraitiert, der einerseits eine Position in der Unternehmenskommunikation als Sprecher und Kommunikator eingenommen hat, wie viele andere auch, auf der anderen Seite sich verbandspolitisch und auch PR-wissenschaftlich engagiert hat. Dies ist für Unternehmenskommunikatoren beileibe nicht selbstverständlich, sondern eher selten.
Zur Gliederung in zwei Teile:
Aus Gründen der Materialfülle und Übersichtlichkeit haben wir die Abhandlung über Piwinger in zwei Teile gegliedert. Der hier beginnende erste Teil nimmt eine allgemeine Würdigung vor, schildert den Lebenslauf mit den beruflichen Stationen und thematisiert die innovativen Geschäftsberichte bei seinem langjährigen Arbeitgeber Vorwerk.
Ein zweiter Teil beleuchtet Piwingers PR-Verständnis aus verschiedenen Blickwinkeln, seine Beschäftigung mit Unternehmenskultur und seine sonstigen Verdienste um die Professionalisierung der PR-Branche, so im Berufsverband.
„Spurenleger“ Piwinger
„Spuren gelegt“ hat er als Kommunikationsmanager in Unternehmen sowie als Publizist, Lehrbeauftragter, Initiator und Impulsgeber in Organen und Arbeitskreisen der PR. Dazu (…)
(…) gehören auch seine Leistungen beim Aufbau einer professionellen Brancheninfrastruktur, beispielsweise in der DPRG, im Deutschen Rat für Public Relations (…), aber auch als Jury-Mitglied oder Jury-Vorsitzender von bedeutenden Branchenpreisen.
(Griepentrog 2016)
Sein vielseitiges Engagement half, die Professionalisierung und Profilierung der PR voranzutreiben. Piwinger blickt auf 32 Jahre in leitenden Positionen der Unternehmenskommunikation zurück. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang seine fast 20-jährige Tätigkeit im Wuppertaler Familienunternehmen Vorwerk. Die in dieser Zeit herausgegebenen Geschäftsberichte haben international für Aufsehen gesorgt, dabei viele Preise gewonnen und zählen zu seinen wichtigsten praktisch-kreativen Leistungen