Selbstständiger PR-Berater und Branchenbeobachter (Fortsetzung ab 1992/93)
Fortsetzung der selbstständigen PR-Beratungstätigkeit
In den 1990er-Jahren „begann gerade der Aufbruch der PR in Deutschland von einer gemütlichen Schrebergartenkolonie altbundesrepublikanischer Prägung hin zu etwas Neuem, für das ihre Protagonisten seither nach der richtigen Definition suchen“. Der dies schrieb, auch ein Branchenbeobachter, lernte seinerzeit Pfeffer kennen: „Umso befremdlicher wirkte auf mich mitunter, wie ernst ‚fff‘ (so sein gefürchtetes Kürzel als spitze Feder) die überkommenen Verbände und Institutionen nahm.“ Was Sebastian Vesper (25.02.2014) hier an Gerhard Pfeffer bemerkte, war sicherlich auch durch dessen persönliche Erfahrungen in und mit den Verbänden bedingt.
Nach der Aufgabe seiner DPRG-Geschäftsführerfunktion setzte Gerhard A. Pfeffer seine PR-Beratertätigkeit fort. Da er bereits vorher für die Wohlfahrtsverbände PR-Arbeit geleistet hatte, war er glücklich darüber, dass er dies auf dem Gebiet der Wohlfahrtsbriefmarken ausbauen konnte. Das hatte quasi einen Halbtagsjob eingebracht. (Pfeffer 2020, 00:59:40)
Außerdem arbeitete er zum einen bei der PR-Agentur metropress GmbH aus Frankfurt/Main mit und betrieb deren „Bonner Büro“ (1993-95). Beteiligt war er an PR-Aufträgen für die Dunlop GmbH, den Frankfurter Sportpresseball, Quelle-Versicherungen, Foron Hausgeräte, A&S-Bäder u.a. Seit 1995 realisierte er Projektaufträge bei der PR-Agentur Extra Konzept GmbH in Kerpen-Sindorf. Für die Frankfurter PR-Agentur Hill & Knowlton Public Relations GmbH – ein Mitglied der GPRA – (1996-97) und die Koblenzer Werbeagentur Moog, Moog & Morgenstern GmbH (1998-2002) arbeitete er an weiteren Projektaufträgen.
Zum anderen realisierte Pfeffer eigene PR-Beratungen für verschiedenste Unternehmen und Organisationen: Deutsche Bundespost (Postdienst) bzw. Deutsche Post AG in Bonn (1992-95, hier ging es um Teilaufgaben in der Mitarbeiterkommunikation zu Postleitzahlen und Postreform II), EMAP Automotive GmbH in Walluf (1995-98, u.a. wirkte er als Pressesprecher und betreute die Fachmesse „Autoflotte ´95“ in Hockenheim), Avis Fleet Services GE Capital Services GmbH in Rüsselsheim (1995-1998), Vergölst GmbH in Bad Nauheim (1996-97), AKAD Akademische Gesellschaft für Erwachsenenfortbildung in Stuttgart (1996-97) und Aral AG in Bochum (1998, hier ging es um Presseverteiler und PR-Service). (Pfeffer o.J.)
Von 1996 bis 2006 beriet Gerhard A. Pfeffer verstärkt Unternehmen und Agenturen in den Bereichen Online-Kommunikation, Internet, Multimedia und Datenbanken. Dadurch ergaben sich wechselseitige Befruchtungen mit seinen eigenen Aktivitäten im Internet und mit Datenbanken (siehe weiter unten).
Intensivierung der fachpublizistischen Autoren-, Herausgeber- und Redaktionstätigkeit
Seit ca. 1990 verbindet Gerhard A. Pfeffer eine enge Zusammenarbeit mit dem „PR-Report“ in Hamburg: als „Autor, Bonner Korrespondent, Ratgeber, Macher des PR-Rankings, Unterstützer und (konstruktiver) Kritiker“. Dadurch entwickelten sich enge Beziehungen zu Sebastian Lorff-Kossow, langjähriger Chefredakteur des PR-Reports, und später auch den Nachfolgern Sebastian Vesper (Ende der 1990er) und Nico Kunkel. Der 1964 von Dieter Zimpel in München gegründete, Ende der 1970er an Lutz Böhme in Hamburg verkaufte und schließlich vom britischen Haymarket-Verlag übernommene PR-Report entwickelte sich vom „Branchendienst“ – einst auf gelbem Papier gedruckt – zum „Branchenmagazin“. (Pfeffer 2014/12)1
Zusammen mit Wolfgang Reineke2 und mit dem Stamm-Verlag in Essen brachte Pfeffer 1997 die Schriftenreihe „Brennpunkte der Kommunikation“ und dann vor allem das PR-Arbeitshandbuch PR-Check up heraus (1998-2010).
Sowohl mit dem PR-Report als auch dem Stamm-Verlag ergaben sich noch weitere Kooperationsprojekte, die im nächsten Abschnitt behandelt werden.
Anmerkungen
1 Dieter Zimpel „war bekannt geworden durch seine Loseblattsammlung mit Medienadressen und deren Ansprechpartnern sowie einem Redaktions- Themendienst. (…) Ende der 70er Jahre verkaufte dann Zimpel den Informationsdienst an Lutz Böhme, einen Grandseigneur der PR mit eigener Agentur in Hamburg und Macher des Mediendienstes ‚text intern‘. Sebastian Lorff-Kossow wurde sein Chefredakteur, der die kritische Branchenbeobachtung nach Zimpel-Art erfolgreich fortsetzte und ausbaute.“ Der britische Haymarket-Verlag ist „mit seinem Titel ‚PR Week‘ das führende internationale Branchenmedium in Großbritannien, den USA und in Asien“. (Pfeffer 2014/12, S. 44f.)
2 In den „Produktinformationen“ über das Buch PR-Check up (gebundene Ausgabe 2000) auf Amazon.de heißt es über die Autoren: „Wolfgang Reineke ist selbstständiger Unternehmensberater mit den Schwerpunkten PR, Strategische Planung und Führungsentwicklung und Präsidiumsmitglied des kommunikationsverband.de. Gerhard A. Pfeffer, früherer Geschäftsführer der DPRG, GPRA und DAPR, ist selbstständiger PR-Berater und Präsidiumsmitglied des kommunikationsverband.de. (Abruf am 19.1.2021) Pfeffer war mit Reineke lang und eng befreundet (Pfeffer 2020, 01:33:00).