Instrumente der Pressearbeit
Pressemitteilungen
Ernst Sodeikat gibt vielfach normative und operationale Hinweise für die Arbeit einer Pressestelle, insbesondere für die Anwendung einzelner Instrumente. Zur Presseinformation formuliert Sodeikat eine Vielzahl von Ratschlägen, wie diese aufbereitet und geschrieben werden sollten:
- ansprechende Form und gute Aufbereitung
- lebendige Überschriften, interessante Zwischenüberschriften, Abschnitte, Unterüberschriften, Untersteichungen im Text und ein kurzer Vorspann
- knappe und klare Formulierung, „keine Schachtelsätze; keine Abkürzungen, die nur Fachleute verstehen können“
- Fakten mit Neuigkeitswert
- wenn möglich statistische Schaubilder, die auf den ersten Blick verständlich sind1
Pressekonferenz
Die Pressekonferenz hat den Sinn, „die Presse und damit die Öffentlichkeit schnell, umfassend und richtig zu informieren, ohne dass jeder einzelne Journalist sich um die Informationen bemühen muss“.
Hinweise:
- nie länger als anderthalb Stunden Dauer
- Journalisten neben mündlichen Informationen auch schriftliche Informationen geben
- kurz, verständlich, klar und ansprechend informieren
- Fragen sachlich beantworten
- Journalisten während der Konferenz beobachten, um zu sehen, ob die gegebenen Informationen verstanden werden oder nicht um dann entsprechend reagieren zu können2
Pressefahrt (Pressebesichtigung, -reise)
Ein weiteres wichtiges Instrument der Pressearbeit ist die Pressefahrt. Sie „ist eines der besten, in bestimmten Fällen sogar das beste Mittel, Probleme und Pläne an die Öffentlichkeit heranzubringen.“ Dies deshalb, da Pressefahrten über Probleme vor Ort informieren können.
Hinweise:
- nicht zu volles Programm
- festgelegte Zeiten einhalten
- Teilnehmern Programm und Hintergrundinformationen zu den behandelten Themen zur Verfügung stellen
- ausgedehnte, lange und langweilige Erklärungen vermeiden3
Weitere Instrumente der Pressearbeit
Weitere von Sodeikat beschriebene Instrumente der Pressearbeit sind u. a. der Presseempfang, dessen Zweck vor allem bei persönlichen Gesprächen liegt, das Interview, das nur in besonderen Einzelfällen gewährt werden sollte, und das Unter-vier-Augen-Gespräch, das unter anderem für den Aufbau einer Vertrauensbasis zwischen Journalist und Organisation wichtig ist.
Eine weitere wichtige Rolle bei der Arbeit einer Pressestelle spielen Dementis und Berichtigungen. Dafür gilt: „Dementieren kann man eigentlich nur, was man in Reden oder Gesprächen gesagt haben soll, berichtigen aber das, was an unrichtigen Behauptungen anderer Art in die Zeitung gekommen ist.“ Sie sollten stets mit Bedacht eingesetzt werden.4