Herkunft und Ausbildung

Familie und Herkunft

Abb.: Franz Ronneberger bei einem Ausflug, 14. Oktober 1968. Quelle: Privat-Archiv Prof. Dr. Manfred Rühl, Nürnberg.

Franz Karl Konrad Ronneberger wurde am 15. März 1913 in der thüringischen Kleinstadt Auma geboren. Er stammte aus eher bescheidenen familiären Verhältnissen, die er später als „kleinbürgerliches Milieu“ charakterisierte (Ronneberger 1989, S. 21ff.). Sein Vater war Handwerker, die Mutter Hausfrau. Als der Vater 1915 im Ersten Weltkrieg fiel, übernahm die Mutter den Handwerksbetrieb des Vaters. Die Erziehung von Franz und dessen 1914 geborener Schwester Hedwig lag von da an in den Händen einer unverheirateten Tante (Tante Olga) väterlicherseits. Nach dem Krieg heiratete seine Mutter erneut, lebte aber weiterhin in Auma.1

Im Frühjahr 1938 verlobte sich Franz Ronneberger mit der Biologin und Linguistin Ellen Staschen2, die er im September des gleichen Jahres heiratete. Kurz nach der Übersiedlung nach Wien im März 1939 wurde der Sohn Dirk geboren. Im Jahr 1941 folgte die Geburt der Tochter Antke-Margret.

Ronnebergers Frau und seine beiden Kinder flohen 1944 aus dem bombardierten Wien zu Ronnebergers Eltern nach Pößneck in Thüringen. 1945 gingen sie nach Gelsenkirchen-Buer im Ruhrgebiet zu Ronnebergers Schwiegereltern. Dort erlebten sie auch das Ende des Krieges. Im Jahre 1950 wurde das dritte Kind der Familie Ronneberger – die Tochter Elke – geboren.

Franz Ronneberger verstarb am 30. März 1999 – gerade 86-jährig – im Haus seiner Familie in Nürnberg.

Ausbildungswege

Nach dem Besuch der Aumaer Grundschule (1919–1923) wechselte Franz Ronneberger an das Gymnasium in Weimar (1923-25). Von dort ging er an die Oberrealschule Pößneck, wo er 1932 das Abitur mit dem Prädikat „sehr gut“ ablegte. Durch diese Leistung qualifizierte sich Ronneberger für ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Während seiner gesamten Schulzeit war Ronneberger der Klassenbeste, begann sich auch früh für Politik zu interessieren und schätzte sich im Rückblick schon in frühen Jahren als politisch „rechts“ ein (Ronneberger 1989, S. 30).

Ab 1932 studierte Ronneberger Rechtswissenschaften an der Universität Kiel. Nach dem vierten Semester wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität München, studierte dort Rechts- und Staatswissenschaften. 1935 legte er die erste juristische Staatsprüfung ab. Mit seiner Dissertation „Südosteuropa im politischen Ordnungsbild Bismarcks“ wurde Ronneberger im Jahr 1938 in München promoviert.3

1944 folgte die Habilitation an der Hochschule für Welthandel in Wien, er erhielt dort die Venia legendi für Staatswissenschaften, insbesondere für die staatswissenschaftlichen Probleme Südosteuropas. Er lehrte als Dozent für Staatswissenschaften an der dortigen Hochschule bis zur Dienstenthebung durch den Liquidator für die Einrichtungen des Deutschen Reiches der Republik Österreich aufgrund des Gesetzes vom 22. August 1945.

Autor(en): G.D.G.BE.

Anmerkungen

1 Nach: Thörner 1999, S. 531.

2 „Personenstand der Ludwig-Maximilians-Universität München, Winterhalbjahr 1934/35“ verzeichnet Ellen Staschen als Studentin der Philosophischen Fakultät (S. 144) http://epub.ub.uni-muenchen.de/9714/1/pvz_lmu_1934_35_wise.pdf (T.L.)

3 Vgl. u. a. Heinelt 2003, S. 130-139.