Besondere Leistungen im Hinblick auf PR-Praxis
Oeckls Arbeit in Unternehmen
Albert Oeckl erreichte durch seine langjährige PR-Arbeit beim DIHT und bei BASF ein hohes Niveau an fachlicher Kompetenz sowie praktischem Know-how. Die Einrichtung einer Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Unternehmensstruktur von BASF war wegweisend für deutsche Unternehmen.
Unter Oeckls Leitung wurden Pressestellen in Betrieben eingerichtet, die es zuvor in dieser Form in der deutschen Industrie nicht gegeben hatte. Er organisierte Abteilungen mit unterschiedlichen Funktionen und bearbeitete und überwachte selbst die Verwaltung und das Personal. Die Aufstellung und die Kontrolle des Etats fielen ebenfalls in seinen Verantwortungsbereich. Der Pressestelle oblagen Aufgaben der internen und externen Öffentlichkeitsarbeit. Dazu zählten u. a. die Aktionärsbetreuung (Geschäftsberichte, Aktionärsbriefe), die Vorbereitung und Durchführung der Hauptversammlung, Veröffentlichungen (z. B. contact-Briefe), die Spendenbearbeitung, Spezialgeschenke (z. B. Begutachtung und Ankauf von Kunstgegenständen), die Schulbetreuung (Schülerzeitungsgemeinschaft, Schulbücher, Unterrichtstafeln und Demonstrationsmaterial des Unternehmens) usw. Auch die ständige Beobachtung der praktischen und theoretischen Entwicklung der Öffentlichkeitsarbeit im In- und Ausland gehörte zu den Aufgaben der Pressestelle.1
Oeckls Vereinsarbeit
1958 war Oeckl einer der Gründungsmitglieder der Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V.(DPRG). Die Bildung der DPRG-Grundsatzkommission erfolgte 1962 durch Albert Oeckl und mit ihr wurden erstmalig deutsche PR-Grundsätze eingeführt. Als Berufsverband der Public-Relations-Fachleute in Deutschland ist es der DPRG bis heute ein zentrales Anliegen, ihre Mitglieder bei berufsständischen Fragen zu unterstützen.
Neben anderen Aufgaben stellt die Förderung des Nachwuchses einen Schwerpunkt dar. Oeckl initiierte bereits 1962 Public-Relations-Lehrgänge und entwickelte drei Jahre später ein Zehn-Punkte-Programm für Ausbildung und Forschung. Aufgrund seiner Dozententätigkeit und seiner Lehraufträge an Universitäten in verschiedenen Ländern war ihm ein intensiver Erfahrungsaustausch mit jungen Studenten möglich. Oeckls Nachlass im Bezug auf die Ausbildung des akademischen Nachwuchses wird bis heute geehrt. Bis zu seinem Tod war Albert Oeckl Ehrenmitglied in der DPRG. Seit 1985 verleiht die DPRG alle zwei Jahre den Albert-Oeckl-Preis an herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten von Studenten. (siehe auch Nebenberufliches Engagement für Ausbildung und Beruf)2
Anmerkungen
1 Vgl. vor allem Mattke 2005, S. 131.
2 „Der Albert-Oeckl-Wissenschaftspreis ist ein von der Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG) und der BASF SE gestifteter Nachwuchs-Preis. Er wird in der Regel im Zweijahresrhythmus verliehen und soll herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten prämieren und damit den PR-Nachwuchs fördern. Erstmalig wurde er im Jahr 1985 vergeben. Professor Dr. Albert Oeckl, der 2001 verstorbene Namensgeber für diesen Nachwuchspreis, war Ehrenpräsident der DPRG.“ (http://www.dprg.de/Meldungen/Auszeichnung-fuer-kommunikative-Spitzenleistung/707)